Randnotizen

Persönliche Randnotizen

Hier werden wir in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder unsere persönlichen Betrachtungen und Anmerkungen zu aktuellen Themen und Trends im Eventbereich veröffentlichen und ein bisschen aus unserem Arbeitsalltag erzählen.

 

Events mit Leichtigkeit – Spielerische Kommunikation mit COLOR

Das war der Titel eines wunderbaren Blogartikels,  den memo media im Februar dieses Jahres über uns veröffentlicht hat. Da haben wir noch sehr optimistisch auf das Jahr 2020 geschaut. Der Kalender war voll mit Aufträgen, wir steckten mitten in der Planung für die Ostersaison und waren dabei, Termine für unsere Teamschulungen zu finden. Tja, und dann wurde alles anders. Mit einem Schlag leerte sich der Kalender – erst über Ostern, dann auch für den Sommer, den Herbst und mittlerweile auch für den Winter. Es blieben nur ein paar vereinzelte Veranstaltungen über.

Die Zeit haben wir genutzt, um unser Lager aufzuräumen, uns weiter zu bilden, unsere homepage zu aktualisieren und neue Ideen zu entwickeln. Das alles kann aber die Erlebnisse und persönlichen Begegnungen nicht ersetzen, die uns allen so sehr fehlen.

Dieses Jahr ist alles anders und so wie vorher wird es auch sicherlich nicht mehr werden. Trotzdem geben wir nicht auf. Wir lieben das, was wir tun und freuen uns darauf, wenn wir endlich wieder los legen dürfen.

20. Nov. 2020

„Think global, act local“?

Gedanken zu den Corona-Folgen und ihren Perspektiven

„Think global, act local“? „Think big!“ – ach wie gerne, ach wie oft haben wir uns in der Branche, haben uns unsere Kunden mit diesem alten Werber-Spruch zu großem, noch größerem animiert. Höher, größer, weiter? Kein Problem. Schneller, öfter, interaktiver? Kein Problem. Budget rauf … naja, da wurde es schon eher mal „zurückhaltender“. Aber in der Summe der Dinge: Event allenthalben, überall und jederzeit. Der alljährliche Eventzyklus (oder doch eher Eventzirkus?) hatte sich in allen Bereichen des Marktes zu einem festen Bestandteil in Marketing & Kommunikation, hatte sich zu einer eigenen, festen Größe unserer globalen Marktwirtschaft entwickelt. Nicht, dass die Wirtschaft, der Sport, die Medien nicht vorher auch schon präsentiert und gefeiert hätten, nein: Live-Communication betreibt die Menschheit schon seit des „Circus Maximus“ – und vermutlich auch schon viel länger. Doch erst in den letzten 40, vielleicht 50 Jahren hat sich aus der Marktnische „Veranstaltungsorganisation“ eine wirklich ernsthafte Event-Industrie entwickelt: Von „Konzerten“ hin zu „Festivals“, von „Woodstock“ hin zu „Rock am Ring“, Tomorrowland“ oder „ESC“ und analog dazu vergleichbare Entwicklungen in allen Marktsegmenten. Egal ob Messe oder Roadshow, ob Jahreshauptversammlung oder Galas und Ehrungen – qualitativ wie quantitativ stabilisierte, etablierte und professio­na­lisierte sich da eine Branche, die vor noch nicht mal 20 Jahren noch vielfach aus „Quereinsteigern“ bestand. Sein eigenes Berufsbild überhaupt erst auch auf ein zertifiziertes ausbildungs- und Studienniveau zu hieven, das war in den frühen 2000ern noch die Ausnahme. Die gastronomischen Entwicklungen parallel dazu: Ebenso vielseitig, vielschichtig und allumfassend – egal, in welcher Location, egal wie groß. „Everything goes“ – das war unsere Normalität, „think big“ war selbstverständlich. Prima! Die Welt war in Ordnung, die Aussichten auf 2020, 2021, 2022 wunderbar bis hervorragend. Und dann plötzlich „Corona“, Pandemie, Lockdown. Ende: offen!!  

Nun – ist nichts mehr „normal“. Zunächst wurden einzelne Meetings und Konzerte abgesagt, dann auch ganze Messen, Festivals und schließlich alles was irgendwie mit Menschenansammlungen zu tun hat. Indoor, outdoor – überall und einfach alles, auch, was mit Events zunächst gar nichts zu tun hat! Das Unvorstellbare trat ein, nahezu alle Dienstleister unserer Branche mussten eine Vollbremsung hinlegen: Ein Totalschaden für die Event-Industrie.

Und wie geht’s weiter? Das weiß derzeit niemand so recht, wie auch – bei so viel gefragter wie ungefragter Expertenmeinung, die sich in unseren Medien breit gemacht hat? Der Lockdown kann und wird nicht ewig anhalten – andernfalls würden wir gerade den eigenen sozialen, moralischen und volkswirtschaftlichen Niedergang unserer Kultur begleiten. Nein, wir haben gelernt, wieder aufzustehen, die Krone zu richten und neu anzufangen. Nicht alle können das, nicht alle wollen das. Aber, allen Pessimisten zum Trotz: Eine Alternative dazu gibt’s auch nicht.

Künstler, die bislang digital aus ihrem Wohnzimmer performen werden nicht alle wieder zur Bühne und Unternehmen, die Meetings per Video-Konferenzen abhalten, nicht alle wieder zu Dienstreisen zurückfinden. „Unsere“ Event- und Locationwelt wird dahingehend sicher eine etwas andere sein. Aber – und das sei uns zu Gute gehalten – den „Mensch“ drängt es nun mal, sich mit anderen zu treffen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, sich mit ihnen zu messen, miteinander zu feiern. Und genau da wird diese Zäsur ansetzen:

„Think global, act local“ war gestern. „Think big“ werden wir hin zu einem „Think smaller, act local“ adaptieren müssen. Die globalen Event-Massenbewegungen werden sicher wieder stattfinden, aber kleiner werden müssen. Ebenso wie auch die Zahl der Delegierten, Reporter, Techniker, Ü-Wagen etc. bei den Mega-Events wie einer Fußball-EM, -WM, einem Formel1- oder Tenniszirkus oder bei Olympia. Mehr „public viewing“ anstelle der bisherigen Fan-Reisen? Vielleicht. Ganz bestimmt aber werden die Event- und Festival-Dimensionen wie auch die Hallen-Nutzungsgrößen aller Locations neu berechnet werden müssen. Kleinere Saal-Einheiten, großzügigere Bestuhlungsabstände, neue Bestuhlungs­pläne – all diese Veränderungen werden uns in den Anfängen nach Corona begleiten, vielleicht sogar noch lange darüber hinaus. Veränderungen, die die lokalen Vorzüge und Vorteile zahlreicher „Special Locations“ ihrer Regionen zu ihrem persönlichen USP nutzen können, ja nutzen sollten. Zumindest solange, bis die Viruswelle wieder komplett abgeebbt ist und unsere Nachrichten nicht mehr von diesem Thema allein dominiert werden. Die Existenz von „Sicherheitskonzepten“ wurde erst nach der desolaten „Love Parade“ in Duisburg als tatsächlich notwendig akzeptiert. Stellen wir uns also auf mehr Abstand, weniger „Gedränge“ und weniger Nähe ein. Auf die Verhältnismäßigkeit der ordnungspolitischen Maßnahmen dazu in deren Anwendung müssen wir selber einwirken.

Von Wolfgang Beyer

24. April 2020

Bastelaktion mit Kulis

​Dieses Jahr stand ganz unter dem Motto: 30 Jahre COLORI. Wir haben in Erinnerungen geschwelgt, waren sentimental, haben gefeiert, haben einen Stern bekommen, wurden mehrfach in der Presse erwähnt und haben fleißig unsere Jubiläums-Kulis verteilt. Trotzdem sind noch viele übrig geblieben. Jetzt, wo das Jubiläumsjahr zu Ende geht und Weihnachten vor der Tür steht, doch eigentlich ein guter Anlass, die letzten auch noch irgendwie an den Mann und an die Frau zu bekommen.

Aber wie? Sie einfach zur Weihnachtspost dazu legen? Langweilig.

Sie noch mal extra verpacken und dann zur Weihnachtspost dazu legen? Schon besser.

Aber dann ist uns doch noch etwas eingefallen, was deutlich besser zu uns passt – wir machen aus den Kulis einfach etwas anderes, etwas Weihnachtliches.

Und jetzt heißt es – Basteln!

 

Aus alten Dingen etwas Neues machen oder es umfunktionieren liegt momentan im Trend. Zusammen mit dem Bedürfnis, etwas Selber zu machen, mit den eigenen Händen, etwas ganz Individuelles und dabei auch noch etwas für die Umwelt zu tun ergeben sich daraus wunderbare Möglichkeiten für kreative DIY Workshops – als Teamevent –  zur Motivation, als Inspiration, zum „gemeinsam etwas schaffen“, zur Förderung der Gemeinschaft, zum Spaß, zum „Neu denken“, zur Belohnung, als Erlebnis….

Es gibt so viele tolle Möglichkeiten, hier aktiv zu werden. Im nächsten Jahr werden wir noch weiter spinnen und uns immer wieder Neues einfallen lassen – ganz nach dem Motto:

colour your event!

 

 

Kinderanimation ist mehr als Kinderbelustigung

Als ich vor fast 30 Jahren angefangen habe professionelle Kinderfeste in Deutschland zu organisieren, gab es diese Dienstleistung hier noch gar nicht.
Kinderanimation war nur aus den Ferienclubs, wie Robinson Club, Aldiana und Club Med bekannt.
Und dort waren die Programme und Aktionen für die Kinder immer sehr besonders, anspruchsvoll und liebevoll. Der Urlaub sollte auch für die Kinder ein ganz besonderer Urlaub sein, mit außergewöhnlichen Erlebnissen. Dafür wurden die Kinderanimateure und werden sie auch heute noch sehr sorgfältig ausgewählt und gut geschult.

Genau so gehe ich auch heute noch mit dem Thema Kinderanimation um. Kinderanimation heißt für mich und das gesamte COLORI Team, den Kindern ein wirkliches Erlebnis zu ermöglichen, sie aktiv mit einzubinden, sie ernst zu nehmen, sie entsprechend ihren Interessen und Fähigkeiten etwas Besonderes herstellen zu lassen, ihnen eine schöne Erinnerung mitzugeben, sich immer wieder etwas Neues für sie auszudenken.
Auch unsere Kinderanimateure werden sorgfältig ausgewählt und gut geschult. Voraussetzung ist vor allem der sichtbare Spaß und die Freude am Umgang mit Kindern, eine hohe Belastbarkeit, viel Kreativität, eine offene und kommunikative Art und eine positive Ausstrahlung. Alles Weitere, wie pädagogische Grundkenntnisse, Umgang mit Materialien und ein wenig Didaktik kann gelernt werden.

Mittlerweile höre ich immer öfter die Begriffe „Kinderbelustigung“ und „Kinderbespassung“, wenn es darum geht, ein Kinderprogramm für Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. In meinen Ohren hört sich das an wie „Parkplatz für störende Kinder“, „kann uns mal jemand irgendwie die Kinder vom Hals halten“, „kann jemand die Kinder irgendwie beschäftigen“, „Hauptsache die Kinder haben was zu tun“….

Menschen, die Kinderaktionen betreuen und ihr Lächeln nur dann anknipsen, wenn sie direkt angesprochen werden, die ihre Zeit an der Hüpfburg absitzen, die überfordert sind, wenn es mal mehr Kinder sind, die genervt auf die Minute genau pünktlich abbauen, um schnell Feierabend zu haben – das ist das, was dann dabei herauskommt. Da werden Aktionen dann nur noch passiv betreut, beaufsichtigt, drauf geschaut.
Für den Anspruch der „Kinderbelustigung“, der „Kinderbespaßung“ mag das ausreichend sein – für den Anspruch der Kinderanimation sicherlich nicht.

Gibt es eigentlich die Begriffe „Mitarbeiterbespaßung“ oder „Mitarbeiterbelustigung“, „Kundenbelustigung“ oder „Gästebespaßung“?

Ich habe sie bisher jedenfalls noch nicht gehört.

(Carola Baumgarten)

Schüler als Bosse

Mein Tag als Boss bei COLORI Events

Ich habe den Tag heute im Rahmen von „Schüler als Bosse“ der Wirtschaftsjunioren Offenbach am Main sehr genossen. Das Matching hat super funktioniert.

Zu Beginn wurde mir ein kleiner Einblick in das Unternehmen geboten und ein Überblick über verschiedene Events dargestellt, über Logistik bis hin zur Organisation der Kinderanimation.

Die Vermarktung von „Das fröhlich-rote Spielmobil“, ein Feuerwehrauto von 1971, umfunktioniert zu einem Spielmobil, wurde zu meiner Aufgabe. Nachdem ich mir einen Überblick über die Aktion/das Programm verschafft habe, schaute ich im Internet nach aktueller Autowerbung speziell für Familien, um den Autohäusern an Aktionstagen Unterstützung zu geben. Begleitet wird das Spielmobil von zwei Kinderanimateuren und reichlich bereitgestellten Spielmaterialien für Groß und Klein. Verschiedenste Kombinationen sind zu dem Feuerwehrauto zubuchbar. Ich versuchte mein Glück bei zwei Autohäusern, konnte aber bei beiden erst einmal kein Erfolg verbuchen, bzw. das Familienprogram erst gar nicht richtig vorstellen. Dennoch war es eine tolle Erfahrung.

Mittags durfte ich Carola Baumgarten zu einer Auftraggeberin begleiten, um ihr das Angebot über die Kassenführung der Hayner Burgfestspiele zu überreichen und zu besprechen.

Für den Nachmittag war ein Vorstellungsgespräch geplant, welches ich einleiten, bzw. führen durfte. Die zwei jungen Frauen interessierten sich für den Einsatz als Kinderanimateure bei den A-ROSA Flusskreuzfahrten, für die COLORI den Kids Club organisiert. Es war sehr interessant, ein Vorstellungsgespräch mal von der anderen Seite zu betrachten und gab mir einige Aufschlüsse.

Am besten hat mir jedoch die lockere Stimmung gefallen, und hat mir dementsprechend meine Hemmungen genommen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und hoffe auf noch weiteren Kontakt mit Frau Baumgarten und Herr Beyer.

Das Ein-Tages-Praktikum hat auf jeden Fall mein Interesse für diese Branche weiter angeregt und mir nochmals tiefere Einblicke und Hintergründe verschaffen.

Ein Event ist nämlich bloß ein „Theater“. Das hinter dem Vorhang ermöglicht erst das, was auf der Bühne durch Scheinwerfer in Szene gesetzt wird. Es steckt so viel dahinter.

Sabrina Makasay, 22. Mai 2017

 

Storytelling

Als ich mit COLORI in Solingen angefangen habe, vor fast 30 Jahren, habe ich Kindermoden Geschäfte abgeklappert und ihnen von der Idee erzählt, eine Modenschau als Kindershow zu inszenieren. Die Mode wurde zu Kostümen, die Schau zu einer Kindershow, zu einer Story mit einer richtigen Handlung, die Modells – Kundenkinder – zu Schauspielern.
Das Kindermodengeschäft Urban in Solingen war dann auch so mutig, und hat mich machen lassen – mehrere Jahre hintereinander sogar.

Letztens hat mich über facebook eins dieser Kinder – jetzt eine erwachsene Frau – angeschrieben. Sie erzählt heute noch von den tollen Kindermoden-Shows, an denen sie mitmachen durfte.

War das damals schon Storytelling?

Unter Storytelling versteht man das Erzählen einer Geschichte rund um ein Produkt. (www.marketinginstitut.biz)

Storytelling gilt als einer der vorherrschenden Trends im Marketing.
In der TV-Werbung wird es gerade ausgeschlachtet – gute Storys oder aber nur gut gemeinte Storys….

Im Eventbereich wird Storytelling schon länger eingesetzt, auch wenn es noch nicht so genannt wurde.
Die Krimi-Rallye durch den Rheingau, bei der die Teilnehmer selber zu Ermittlern wurden und sogar mit Blaulicht auf Verfolgungsjagd gehen konnten…..
Die Firmenveranstaltung auf der Ronneburg, bei der die Teilnehmer sich erst einmal vor der Burg mittelalterlich wandeln durften, alles „Moderne“ ablegen mussten und so ein Teil des mittelalterlichen Geschehens wurden…..
Die Kompass-Challange durch den Wald, wo an jeder Ecke „Waldwesen“ auftauchten, die besänftigt werden mussten……

Und bei allen Geschichten ging es immer auch um Inhalte, die vermittlet wurden. Ein neuer Geschäftsslogan, eine neue Unternehmens-Struktur, Vorstellung neuer Produkte, etc.

Es ist die „gelebte Geschichte“, die zu einem besonderen Erlebnis für die Gäste wird – ein Erlebnis, an dem die Gäste aktiv beteiligt sind. Ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht, das tatsächlich erspürbar und erlebbar wird. Die Teilnehmer des Events, der Story, werden emotional gefangen genommen und mitgerissen. So wird aus einer Veranstaltung ein emotionales Erlebnis, das lange nachwirkt.

Carola Baumgarten, 15. Januar 2017